Damen1, Jahresrückblick auf die erste Halbserie
17.12.2012Souverän führt der Oberligaabsteiger THW Kiel die Klasse an. 6 Siege in der heimischen Wriedt-Halle spiegeln die deutliche Dominanz der ausgeglichen besetzten Mannschaft aus der Landeshauptstadt wider.keine Mannschaft traf bisher zu Hause häufiger, ganze 165 Mal! Aber manchmal zicken die Mädchen von Trainer Patrick Kohl auch, speziell auswärts. Mutmasste man beim hohen 21:31 in Tarp noch einen Ausrutscher, offenbarte die ambitionierte Truppe auch bei der SG Wift Schwächen und strauchelte letztlich mit 20:22 erneut. Auswärts ist´s halt schwer.
Ganz anders die HSG Tarp/Wanderup 8 Punkte aus fremden Hallen brachte man nach Hause und ist damit derzeit beste Auswärtsmannschaft. Zu überzeugen wußte auch hier eine deutliche Torausbeute von 151 Treffern, im Schnitt mehr als 25 Tore pro Spiel. Einzig zu Hause klappt es nicht richtig. 5:5 Punkte sind nur Mittelmaß in der Liga. Der hohe Erfolg gegen den THW bildet zwar das Prunkstück dabei, aber die herbe Niederlage von 22:27 ausgerechnet gegen die jungen Nachbarn aus Oeversee schmerzt derbe.
Als Dritter reihen wir uns ein. Eine Konstellation, die vorher nicht ohne weiteres zu erwarten war. Eine gute Heimbilanz mit 8:2 Punkte, ohne verloren zu haben und einem 25:14 Sieg gegen den Steinburger Rivalen MSV sind als sehr positiv herauszuheben. Auswärts tut sich die Mannschaft deutlich schwerer. Bisher 5 Punkte aus sechs Spielen ist für einen Spitzenplatz noch zu wenig. Wenngleich nicht zu vergessen ist, dass man mit dem THW Kiel, der HSG Tarp/Wanderup II,der HSG Reinfeld/Hamberge und der SG Oeversee/Jarplund-Weding bei vier Mannschaften der ersten sechs Tabellenplätze auswärts gespielt hat, d.h. die kommen in der Rückserie alle noch nach Glückstadt. Vielleicht ja ein kleiner Pluspunkt, um weiter ganz oben dabeisein zu können.
Mit der HSG Reinfeld/Hamberge und der SG Wift platzierten sich zwei Aufsteiger aus der Landesliga ebenfalls im Quartett der Mannschaften mit 13:9 Punkten als direkte Verfolger des THW.
6:4 Punkte als Heimbilanz und gar 7: 5 Punkte auswärts errangen die Reinfelder. Fertigten insbesondere den MSV rigoros mit 36:20 ab, erhielten andererseits in der Folgewoche beim THW mit 16:27 auch ihre Grenzen aufgezeigt. Ganz anders tickt da die SG Wift. Heimwärts hui, auswärts pfui! 9:1 Punkte, darin als krönender Höhepunkt der Sieg gegen Klassenprimus Kiel, stehen "nur" 4 auswärts erzielte Punkte gegenüber.Besonders bitter wiegt dabei die Niederlage bei den abstiegsbedrohten Kanalstädterinnen aus Fockbek mit 22:30.
Den ärgsten vier Verfolgern des THW folgt mit nur einem Habenpunkt weniger die SG Oeversee/ Jarplund-Weding. Bedingt durch einen miserablen Start (zu Hause: 28:31 gegen Kalkberg und 21:32 gegen Kiel) kämpfte man sich sukzessive von hinten durchs Feld und bietet dem heimischen Publikum erfrischenden, schnellen, druckvollen Angriffshandball. Das Ergebnis: 157 Treffer aus sechs Spielen! Das Problem der Mannschaft: 274 Mal musste man den Ball aus dem eigenen Tornetz holen, damit fing man bis dato so viel Tore wie keine andere Mannschaft, selbst nicht die derzeitigen beiden letzten.
Ein ausgeglichenes Punktekonto nach der halben Spielzeit kann die HSG Kropp/Tetenhusen II vorlegen. Sie sammelt gleichermaßen zu Hause als auch auswärts ihre "Pünktchen", wenngleich der Angriff nicht die große Stärke der Oberligareserve ist. Lediglich eine Packung bei der Slesvig IF mit 21:38 fing man sich ein, die macht denn auch die negative Torbilanz mit -21 fast schon aus.
Platz 8 und 9 werden von Mannschaften belegt, die noch massiv in den Reigen der bisher vorgestellten Mannschaften eintreten können und sicher auch werden. Warum?
Nun, zum einen belegen die engen Ergebnisse, dass sowohl der TSV Lindewitt als auch Slesvig IF immer für Überraschungen gut sind. Zum anderen stehen hier noch Spiele aus.
9:11 Punkte hat der TSV. Behalten sie die Oberhand über Slesvik IF rutschen sie bis auf 2 Punkte an Platz 2 heran. In heimischer Halle wussten die Randflensburger noch nicht zu überzeugen. Nur zwei Siege heimste man ein, drei Niederlagen stehen dem gegenüber. Arg geschmerzt dürfte die Doppelklatsche gegen Fockbek (21:25) und in der Folgewoche dann da 17:21 gegen Nachbarn Tarp geschmerzt haben. Sor richtig erholt hat sich das Team von Trainerin Siegrid Frahm-Nielsen davon nämlich nicht. Bis dahin prunkte das Team mit 8:0 Punkte auf Platz zwei, danach heimste man lediglich gegen den MTV nur noch einen Punkt ein.
Nicht anders, ja sogar noch mehr Chancen weiter oben zu landen, hat Slesvig IF. Trainer Melf Carstensens Erfolge mit der Mannschaft leben wesentlich von der Spielgestalterin und Shooterin Maren Staack. Immer enge Spiele - 25:26 gegen den THW, 26:25 gegen Oeversee, 29:29 gegen Tarp - sowie ein Kantersieg mit 38:21 gegen Kropp und zuletzt ein 20:16 gegen die SG Wift erbrachten bisher einen 7:3 Heimpunktestand. Auswärts kam man leider noch nicht so zum Zuge und sammelte ausgerechnet gegen uns den einzigen Punkt ein. Es stehen aber drei Spiele aus! Mit einer makellosen Nacholspielbilanz wäre damit Platz zwei drin.
Die HSG Fockbek/Nübbel bildet auf Platz 10 rangierend das Bindeglied zwischen Oben und Unten. Sicher sehr kurios, aber es belegt die Ausgeglichenheit der Liga. Die Kanalstädter um Trainer Gerd Reckin fanden, wie auch wir im letzten Jahr, zunächst gar nicht in die S-H-Liga. Ein klassischer 0:8 Punkte- Fehlstart legten die Randrendsburger hin, ehe der Knoten mit einem 30:22 gegen die SG Wift in heimsicher Halle zu platzen schien. Seit dem ist zwar noch nicht alles Gold was glänzt, aber man sammelt wie ein Eichhörnchen Punkt um Punkt. Zu Hause schaffte man eine 4:6 Punktebilanz, musste dabei im Dezember aber erneut zwei Heimniederlagen einstecken. Auswärts wusste man die Lindewitter Schwächephase für sich zu nutzen und erreichte mit 25:21 einen ersten Sieg.
Aus der persönlichen Einschätzung heraus wird die HSG zusammen mit dem MSV und der HSG Kalkberg 06 den Abstieg ausmachen müssen.
Und damit sind wir auch bei den derzeitigen Regelabsteigern. 5:17 Punkte hat unser Steinburger Nachbar der MSV. Ein Umbruch nach der ersten S-H-Liga- Saison musste Moni Witt bereits zu Saisonbeginn verkraften. Gleich sieben Spielerinnen verließen größtenteils studienbedingt die Mannschaft. Gelang der Neuaufbau noch ganz gut, warf die Mannschaft eine Verletzungsserie in der laufenden Saison zurück. Gleich zwei Heimsiege - 24:18 gegen Slesvig und 17:16 gegen Fockbek saehn zu Saisonbeginn sehr gut aus, aber das wars dann. Zu Hause sprangen trotz frenetischer Zuschauerunterstützung und teilweise knappen Ergebnissen keine Punkte mehr heraus und auch auswärts ging nichts. Lediglich ein Pünktchen brachte man aus fremden Hallen mit. Da half auch nicht eine überragend im Tor agierende Eike Jankowski. Ob sich die Mannschaft noch mal aus dem Abstiegsstrudel befreien kann, hängt sicher davon ab, wie schnell Verletzungen auskuriert werden können und ob die Spielerinnen dann auch schnell in die Mannschaft zurückfinden. Die Winterpause als kleine Auszeit hilft sicher schon etwas weiter.
Die rote Laterne tragen die Segebergerinnen. Trainer Adam Swoboda schafft derzeit nicht die Kurve, um sein Team auf Erfolgskurs zu bringen. Im Angriff stellen sich die Gegner überwiegend auf die zwei Stützen der HSG Kalberg 06 ein und in der Deckung konnte Swoboda keine Neuverpflichtung einer stärkeren Torfrau vermelden. Bereits in der vergangenen Saison heimsten die Kreisstädterinnen die Punkte über eine gute Angriffsleistung ein. Decken ging nicht! Je zwei Punkte zu Hause und auswärts sind daher deutlich zu wenig. In eigener Halle gelang sogar noch kein Sieg, während mit dem Auswärtssieg bei der SG Oeversee/ Jarplund- Weding (31:28) das Pulver verschossen zu sein scheint. 165 Tore fing man in sechs Auswärtsspielen, damit im Schnitt 27,5 Treffer. Kein Wunder, dass nur ein Sieg herausspringt, denn 28 Tore muß man erst mal werfen. Es muß sich schon deutlich etwas ändern, damit das Team noch die Kurve bekommt und den Abstieg vermeiden kann. Dafür ist die Liga denn doch zu ausgeglichen besetzt.
Interessant wird die Rückserie sicher allemal. Die Winterpause ist immer ein deutlicher Einschnitt in einer laufenden Saison. Gerade danach kippen immer wieder Mannschaften deutlich ab. Andere nutzen sie, um ein "Setup" durchzuführen, sich zu ergänzen oder einfach dort weiterzumachen, wo sie aufgehört haben.
Was für uns zutrifft, werden die nächsten Spiele sicher zeigen!
Ralf Kardel
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