, JBLH: Gut aus der Affäre gezogen
19.05.2014Tolles Erlebnis, sportlich überzeugt auch ohne zu siegen, nette Mannschaften, unterschiedlichste Schiedsrichterinterpretationen, einzig der Veranstalter konnte den vorgegebenen Rahmen nicht füllen!
So darf man das Abenteuer Jugendbundesligaquali in Schlagworten umschreiben, welches für den MTV nach diesem Wochenende aber endete.
Schade, dass der BVB diese Veranstaltung etwas lieblos durchführte. So gab es nur wenige Handballinteressierte, kein Ambiente - wie Aufwärmmusik, Hallensprecher - und auch sonst hielt man sich eher zurück mit Unterstützung. Das wäre sicher anders gewesen, hätte beispielsweise eine der drei anderen Teilnehmer das Turnier ausgerichtet.
Wie bereits im Vorfeld prognostiziert, traten die Teams auch so in Erscheinung. Der BVB dominierte mit Jugendnationalspielerin Alicia Stolle, einer starken Rückraumspielerin Lena Schoers und im Tor einer "Wand" Leonie Moormann das Turnier. Die beiden anderen Mannschaften bildeten ein etwa gleichstarkes Triumphirat mit dem MTV, welches den weiteren Qualiplatz ausspielte.
Interessant an diesem Turnier auch, dass die Schiedsrichterleistungen durchgängig gut und konsequent waren, aber in der Regelauslegung gänzlich voneinander abwichen. Dies durfte der MTV gleich in seinem ersten Spiel gegen den TV Hersfeld erleben, in dem fast jeder Körperkontakt geahndet wurde. Im Spiel Barnsdorf-Diepholz gegen Hersfeld ging es dann ins andere Extrema, wo teilweise fast die Fetzen flogen.
Doch zunächst das Spiel gegen den TV Hersfeld:
Gleich vorweg: ein offener Schlagabtausch über 50 Minuten auf sportlich hochinteressante Art und Weise, bei dem am Ende ein etwas glückliches 30:27 für die Hessen heraussprang.
Von Beginn an boten beide Teams erfrischenden schnellen Angriffshandball, was sich auch in den 57 Toren der Partie widerspiegelt. Aber auch die Unparteiischen Backwinkel/Wulf vom HV Westfalen) drückten diesem Spiel deutlich ihren Stempel auf. Insgesamt 11 Zeitstrafen gegen den MTV, mit 2 roten Karten gegen Antonia Detjens und Verena Wagner, sowie 5 gegen den TV in einem nicht unsportlichen Spiel sprechen eine klare Sprache. Hier war körperloses Spiel wie im Basketball angesagt...
Der MTV legte zunächst vor, während Hersfeld im Gegenzug egaliserte. bis zum 10:10 in der 13. Minute blieb es so. Danach gelang es dem MTV, sich mit 10:12 abzusetzen, geriet aber nach Zeitstrafen gegen Antonia Detjens und Simone Mohr postwendend mit 13:12 ins Hintertreffen. Hersfeld kämpfte sich mit permanenten 1 gegen 1 Verhalten durch die Herzhorner Abwehr speziell Luisa Teichmann als Spielgestalterin allen anderen voran. So ordnete Trainer Kardel eine kurze Deckung an, die aber auch ein komplettes Ausschalten nie verhinderte. Mit 17:16 für die Hessen wechselte man die Seiten. Etwas träge kam der MTV aus der Kabine, musste so ein schnelles 19:16 hinnehmen, ehe man seinerseits Akzente setzte. Alina Schulze über Rechtsaußen, Aylin Gehrts, Verena Wagner und Carina Lipp machten den 24:24 Ausgleich in der 42. Minute klar. Unterstützung fanden sie in einer in der zweiten Halbzeit sehr gut aufgelegten Lea Tiedemann im Herzhorner Kasten.
Die zwei roten Karten innerhalb von 4 Minuten konnte der MTV aber nicht kompensieren und so setzte sich der TV Hersfeld nach dem 27:27 in der 46. Minute mit zwei weiteren Toren spielentscheidend ab. Mit dem Schlußpfiff erzielte Hersfeld dann noch das 30:27.
Tor Tiedemann (1.-8.21.-50); Tschirner (9.-20.); Gehrts 7/2, Lipp 6, Wagner 4, Schulze, Riedeberger,Thun je 3, Detjens 1
Im ersten Sonntagsspiel trat der MTV gegen die HSG Barnsdorf-Diepholz an. Wie am Vortag boten die Herzhorner Mädchen auch in diesem Spiel eine tolle Leistung. Mit vielen sehenswerten Aktionen und schnellem Spiel blieb der MTV bis zum 6:5 in der 10. Minute in Front. Danach kam ein kleiner Bruch ins Spiel. Einige Verletzungen mussten kompensiert werden , worunter der Spielfluß litt. In diesem Spiel zeigte sich, dass die anderen drei Teams wesentlich eingespielter waren und damit solchen Unwägbarkeiten problemloser entgegen wirken konnten. Nach dem 7:7 in der 13.Minute ließ die HSG nichts anbrennen und setzte sich bis auf 11:15 zur Halbzeit ab. Immer wieder waren es hier die Müller- Drillinge, die sich auszeichneten, speziell die Rückraumachse Jane und Nele. Die HSG praktizierte damit den Handball, den der MTV noch mit Lipp/von Pereira in der letzten Saison zelebrierte. In der Deckung ging es auch deutlich robuster zur Sache, was mit insgesamt 4 Zeitstrafen (3 HSG, 1 MTV) aber ganz anders geahndet wurde, als noch im ersten Spiel.
In Halbzeit zwei verstand es der MTV, den Vorsprung nicht größer werden zu lassen, konnte allerdings auch nicht weiter verkürzen. Viele Aktionen über die Außen, sowohl links mit einemTreffer von Sönje Hass und drei von Joele Riedeberger als auch einem über Rechtsaußen von Lisa-Marie Thun prägten diese Phase des Spiels. Nach 45 Minuten prangte denn auch ein 20:25 auf der Anzeigentafel, ehe dem MTV in den letzten Minuten dann nicht mehr viel gelang und die HSG ihr Tempo beibehielt. So darf das 21:32 als letzlich zu hoch in einem in weiten Teilen ausgeglichenen Spiel eingeordnet werden.
Tor: Lea Tiedemann (1.-15., 25.-40.); Maleen Tschirner (16.-25.), Janina Großmann (40.-50.); Lipp 7, Gehrts 6/3, Riedeberger 3, Wagner 2, Mohr, Hass je 1.
Das letzte Spiel des Turniers bestritt der MTV gegen den Gastgeber aus Dortmund. Zu diesem Zeitpunkt war das Turnier bereits entschieden, der BVB schon erster. Für BVB-Trainer Moormann aber kein Grund, nicht weiter auf die erste Sieben zu setzen. Einen kleinen Strich machten die Herzhornerinnen dem BVB allerdings zu Beginn. In einer ungewöhnlichen 4:2-Deckungsvariante stellte Trainer Kardel Antonia Detjens gegen Alicia Stolle und Joele Riedeberger gegen Lena Schoers. Das brachte den BVB zunächst aus dem Tritt und der MTV führte bis zur 6. Minute 0:3. In den folgenden Minuten rollte der BVB-Express dann aber los. Mit viel Tempo sowohl über die erste als auch die zweite Welle rückten die "Pottler" alles ins rechte Licht und gingen mit 21:8 in die Pause.
Die zweiten 25 Minuten trat der MTV dann dem BVB in gewohnter 5:1-Deckungsformation gegenüber. Couragiert arbeitete das Team hinten wie vorn und wurde dafür belohnt. Mit 17:15 ging Hälfte zwei so nur knapp an den Gastgeber. Ein besonderes Tor gelang dabei Julia Kreter, die aus spitzem Winkel über Linksaußen die großgewachsene Leonie Moormann überwand. Insgesamt präsentierte sich auch das Rückzugsverhalten in den zweiten 25 Minuten wesentlich flexibler und schneller als noch zu Beginn. Mit tollem, variablem Aufbauspiel, brachten es die MTVer zu einem 31:20- Zwischenstand in der 43. Minute und unterlagen letzlich mit 37:23.
Tor Lea Tiedemann (1.-12.,25.-50.) Janina Grossmann (13.-25.) Gehrts 10/3, Lipp 6, Thun 3, Wagner 2, Riedeberger und Kreter je 1.
Drei hochwertige Spiele in zwei Tagen lieferte das Herzhorner Team in Dortmund ab. In Anbetracht der kurzen Vorbereitungszeit war man nur punktuell nicht auf dem Level der anderen Gruppenteilnehmer, was aber auf diesem Niveau dann den Unterschied ausmacht.
Für die Herzhornerinnen gilt es nun, sich in den trainingsfreien nächsten Wochen etwas zu entspannen, um dann genau die aus diesen Spielen gewonnenen Erkenntnisse bis zum Oberligastart im September über eine intensive Vorbereitung anzueignen.
Nicht vergessen will die Mannschaft an dieser Stelle, dem Handballvorstand des MTV zu danken, der das "grüne Licht" für die sportliche Entscheidung gegeben hat.
Vorquali zur BuLi wJA Datum: 24.05.2014 Fotograph: Heiko Lipp Ort: Dortmund Bilder: 29 Fotoalbum anzeigen |
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