, JBLH: Unsere Gegner in Dortmund, ein bunter Strauß
12.05.2014Gleich vorweg:
Die Mannschaft wurde nicht beschenkt.
Der DHB teilte die 32 Mannschaften in acht Gruppen auf, möglichst nach regionalen Gesichtspunkten. Während der zweite Oberligateilnehmer, die JSG Alstertal/Norderstedt nach Rostock reist, finden sich die Steinburgerinnen in einem "Resttopf" wider, der ihnen eine 400km-Anreise beschert. Das ist doppelt so weit wie die zurückzulegende Strecke der beiden anderen Mannschaften der Gruppe aus Bad Hersfeld (TV Hersfeld, Hessen) und Diepholz (HSG Barnsdorf-Diepholz, Niedersachsen). Zudem bestreiten die MTVerinnen am Sonntag um 17.00 Uhr das letzte Spiel des Turniers gegen den Gastgeber BVB und dürften damit erst weit nach Mitternacht in die heimische Koje finden.
Aber nicht nur deshalb darf die Qualifikation als Herkules-Aufgabe angesehen werden. Mit 6 Trainingseinheiten Vorbereitung auf die drei Qualispiele steht der MTV sicher allein auf weiter Flur. Dank Ostern und dem späten Ende der abgelaufenen Saison (12.4.), war ein gemeinsames Training nicht vor dem 5. Mai möglich. Die Mannschaft vollzog personell eine nicht unerhebliche Umstrukturierung durch den Weggang der Rückraumachse Laniece von Pereira und Lena Hansen und dem Neueintritt von vier Spielerinnen.
Diese Nachteile schiebt man im Herzhorner Lager aber locker beiseite. Egal wie die Spiele ausgehen, wird jeder Spielerin dieses Wochenende als einmaliges Erlebnis in Erinnerung bleiben dürfen. Und das Team wird versuchen, über Kampf und Einsatz, diese Nachteile zu kompensieren.
Wie sehen die Gegner aus?
Am Samstag um 17.00 Uhr steht dem MTV der TV Hersfeld für 2x 25 Minuten gegenüber.
Die "Hersfelder Mücken", wie sie sich selbst nennen, schlossen die Saison in der B-Jugend-Oberliga Hessen mit der Vizemeisterschaft sehr erfolgreich ab. Das von Sabine Teichmann trainierte Team tritt als jüngste Mannschaft des Quartetts in die Qualifikation, ist aber sicher das eingespielteste. Der Kader um die Rückraumachse Luisa Teichmann und Sophia Christen hat sich in den letzten vier Jahren jeweils immer in der Oberliga Hessen etabliert.
Im veröffentlichten Kader stehen allerdings lediglich elf Spielerinnen. Die noch zu Saisonbeginn vom TV Flieden hinzugekommenen Geschwister Laura (RR) und Katharina (TW) Hölzinger sowie Malin Lehmann (RR) und Laura Sämann (LA) sind nicht mehr aufgeführt, was sicherlich eine kleine Überraschung ist. Sollten diese Akteure definitiv nicht auflaufen, ist der Rückraum der "Mücken" nicht mehr ganz so picksig. Trotzdem muß insbesondere auf das Zusammenspiel zwischen Rückraum und den Kreisspielerinnen Stephanie Jordan, Vanessa Lehr und insbesondere Theresa Tränker geachtet werden.
Für den Sonntag sieht der Spielplan dann zwei Spiele für die Steinburgerinnen vor. Zunächst geht es um 12.00 Uhr gegen die HSG Barnstorf-Diepholz.
Mit einem beachtlichen sechsten Platz in der Oberliga Niedersachsen/Bremen schlossen die Diepholzerinnen die Saison ab. Der Kern der Mannschaft, im Grunde die "erste Sieben", ist auch in der aktuellen Aufstellung zu finden. Trainer Edelhard Rechtern hält die Zügel zusammen mit Bernd Öhlmann schon seit Jahren in der Hand und will den weiblichen Bereich des Vereins leistungsmäßig noch weiter bringen. Im Team der Huntetalerinnen "Müllert" es mächtig. Das Motto: "Alles Müller oder was?" beschreibt das Leistungszentrum in der Mannschaft perfekt. Marie Müller im Tor und Nele sowie Jane im Rückraum halten die Fäden zusammen. Lena Nüßmann über die Außenbahn und Stefanie Schädler und Lea Politzky ergänzen das Triumphirat zusätzlich. Fünf Spielerinnen der Jahrgänge 98 und 99 runden das Team ab. Hierbei darf man gespannt sein, welches Gewicht sie zusätzlich in die Waagschale HSG werfen können, denn uns lagen hierzu keine Infos vor...
Das letzte Spiel des Tages bestreitet der MTV gegen den Gastgeber vom BVB Dortmund.
Nicht nur aus der Gastgeberrolle heraus gilt die Borussia als der haushohe Favorit. Bereits im letzten Jahr qualifizierte sich die A-Jugend für die JBLH. In der Gruppenphase scheiterte man allerdings gegen den Buxtehuder SV und dem TV Aldekerk. Leider vergaß die sportliche Leitung des Vereins, für die Oberliga zu melden, sodass für die Mannschaft mit dem Ausscheiden auch die Saison beendet war. Der Faux Pas bewirkte, dass die Spielerinnen sich bis Saisonende in der zweiten Damenmannschaft des BVB tummeln durften.
Nichts desto trotz ist die Sparte Handball des BVB sehr gut aufgestellt. Soll doch auch aus der eigenen Jugend Nachwuchs in die Bundesligamannschaft geführt werden. Ein Koordinator für den Jugendbereich achtet darauf, dass sportlich alles Hand in Hand geht und arbeitet auch den organisatorischen Teil ab. Die Borussen spielen im Jugendbereich in der Regel mit Jahrgangsmannschaften. Der Gastgeber wartet so zu diesem Turnier bis auf wenige Ausnahmen mit dem Jahrgang 1997 auf. Diese Truppe schaffte im Vorjahr in der B-Jugend den dritten Platz in der Oberliga von Nordrhein/Westfalen.
Sie gilt von daher als eingespielt, vermag sowohl in einer offensiv ausgerichteten 3:2:1- Deckung als auch in einer 6:0 oder anderen Varianten zu verteidigen und zelebriert aus diesem Verband den schnellen Gegenstoß. Punktgenau kommen die Bälle der Torfrauen Leonie Moormann und Maximiliane Krüger. Beim Qualifikationsspiel zur Oberliga in NRW trat der BVB am letzten Wochenende beim Nachbarn ASC Dortmund an und fertigte diesen mit 57:20 ab. Dabei trugen sich zehn Spielerinnen mit mindestens 3 Toren in die Torschützenliste ein.
Das Trainerdreigestirn Zuzana Porvaznikova, Dagmara Kowalska und Frank Moormann hält außerdem noch ein ganz besonderes As im Ärmel und das ist nicht die 2.500 Zuschauer fassende Wellinghofenhalle, die schon eine gewisse Atmosphäre ausstrahlt.
Der Joker heisst Alicia Stolle und gilt als ein Riesentalent des deutschen Handballs. Die 17-jährige Linkshänderin sammelte bei der Europameisterschaft der U17 Nationalmannschaft in Polen im letzten Jahr bereits internationale Erfahrung. Die 1,83m große Linkshänderin spielt im rechten Rückraum und glänzt nicht nur mit Würfen, sondern mindestens genauso mit Anspielen.
Mitte April gab Bundesligist HSG Blomberg/Lippe bekannt, dass sie dort einen Vertrag für die nächste Saison unterschrieben hat. Trotzdem wird sie noch die Quali beim BVB spielen und so das Team sicher nach vorn bringen.
Schon diese kurze Vorschau zeigt, dass die Herzhornerinnen in jedem Spiel an die Leistungsgrenze gehen müssen. Gelingt dies über die gesamte Spielzeit ähnlich gut wie bereits im letzten Jahr in einigen Punktspielen, ist man aber nicht chancenlos.
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