WJC1, Punktgewinn oder Punktverlust?
02.10.2017Ohne Ilvi Reimers, Lena Tietjen, Pia Carstens, Kira Heesch und Jasmin Möller war man nach dem Luxusproblem der Vorwoche, 14 spielfähige Mädchen auf der Bank, plötzlich nahezu mittellos. Ein Glück, dass Martje Janßen nach überstandener Fußverletzung wieder ihre Handballschuhe Schnüren konnte.
Aber nun zum Spiel: Gegen mitunter harmlose Kremperheiderinnen der Anfangsformation konnte man über Janna Reimers - nach einem sauberen Anspiel von Hannah Schmidt - und Mette Radden schnell in Führung gehen (0:2/6min). Leider gelang es in dieser frühen Spielphase nicht, konsequent den Weg zum Tor zu suchen, obgleich viele Ballgewinne in der Abwehr zu verzeichnen waren. Insbesondere im Umschalten zeigten sich zum Teil Defizite, die in dieser Phase vielleicht 2-3 Tore über die 1. bzw. 2. Welle hätten sein können. Statt die Führung auszubauen konnte die HSG also ausgleichen (3:3/8min). So „plätscherte“ das Spiel weiter vor sich hin, wobei meist die Herzhornerinnen in Führung gingen, um dann durch einfache Ballverluste die Kremperheiderinnen praktisch zum Ausgleichen einzuladen (3:6/12min) und (7:7/21min). Dreh- und Angelpunkt im Herzhorner Spiel war an diesem Tag Mette Radden, die insgesamt auf 12 Tore (davon 4 Siebenmeter) kam und auch in der Abwehr eine starke Leistung bot. Mit einem 9:8 Rückstand wurden schließlich die Seiten getauscht.
Für die 2. Halbzeit nam man sich vor, insbesondere im Angriff mit mehr Selbstvertrauen zu agieren. Abläufe, die im letzten Spiel noch hervorragend klappten, wurden bisher zu wenig eingesetzt. Natürlich lag dies nicht zuletzt daran, dass sich einige Spielerinnen aufgrund der schmalen Personaldecke auf doch eher fremden Terrain wiederfanden. So auch Isabel Thoke, die ebenso wie Yasmin Ludwig auf der Außenbahn immer wieder mit viel Zug die Lücken suchte und sich auch mit einem Tor belohnte. Ab der 40. Minute machten sich dann aber doch die fehlenden Wechselmöglichkeiten sichtbar: Während Kremperheide mit einem vollen Kader, unter anderem aufgestockt durch etatmäßige A-Jugendliche, agieren konnte, hatten die Herzhornerinnen beinahe Probleme 7 Spielerinnen gleichzeitig zu stellen. Dem gut aufgelegten Torhütergespann Finja Tippelt und Vanessa Elend war es wohl zu verdanken, dass die HSG sich nicht wirklich absetzen konnte (15:14/42min). Im folgenden Angriff konnte abermals Mette Radden durch ein 1:1 ausgleichen (15:15/46.). Was nun folgte war nichts für schwache Nerven: In der 47. Minute warf Nantke Ackmann das letzte Tor für die Gastgeberinnen, die Führung 3min vor Schluss. Zu allem Überfluss verwarfen die Herzhornerinnen dann 2 Hundertprozentige nacheinander. Doch Finja Tippelt hielt ihre Mannschaft mit einem gehaltenen Siebener im Spiel, sodass Mette Radden mit einem von Tjada Steiner herausgeholten 7-Meter in der 49. Spielminute zum verdienten 16:16 ausgleichen konnte. Ein letzter direkter Freiwurf für die Gastgeberinnen traf dann nur noch den Pfosten.
So konnten sich die Herzhornerinnen, die über Weite Teile des Spiels dominierten, wenigstens einen Punkt mitnehmen. Ob es nun ein gewonnener oder ein verlorener Punkt war, darüber kann nun lange philosophiert werden. Fakt ist, dass man auch im 3. Spiel trotz erhebliche Personalprobleme nicht besiegt werden konnte. Auf den Willen und diese geschlossene Teamleistung lässt sich schließlich aufbauen. Die nächsten Punkte sollen dann am kommenden Woche in der heimischen „Hölle Nord“ gegen den TuS Felde gespielt werden. Die Mannschaft aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde bildet mit bisher zwei Niederlagen gegen Kremperheide (15:14) und Eider Harde (30:23) das Schlusslicht der Liga. Anpfiff ist um 16:45.
Es spielten: Vanessa Elend (TW), Finja Tippelt (TW), Martje Janßen, Hannah Schmidt, Hanna Schliemann, Yasmin Ludwig (1), Isabel Thoke (1), Mette Radden (12/4), Janna Reimers (1), Tjada Steiner (1).
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