Damen1, Vermeintlich leichte Aufgabe beim Vorletzten MSV?

Es ist die kürzeste Auswärtstour der Saison. Es ist die vorletzte Auswärtspartie. Die Spielserie 2012/13 neigt sich dem Ende. Und doch ist es ein Spiel, dass nicht nur hartumkämpft sein wird, sondern auch emotional geprägt sein dürfte. Es geht nicht nur um die "Macht" im Kreis, es geht, zumindest für den Gastgeber Münsterdorf um den Klassenerhalt. Es gilt, möglichst viele der noch möglichen acht Punkte einzuheimsen, um sich von der Konkurrenz absetzen zu können. Die Damen des MTV brauchen sich diesbezüglich keine Gedanken mehr zu machen. Durch die geänderte Durchführungsbestimmung zählt in dieser Saison nicht mehr der direkte Vergleich, sondern bei Punktgleichheit das Torverhältnis. So hat man im Herzhorner Lager schon mal gerechnet, was möglich ist. Daraus erwuchs die Erkenntnis, den Klassenerhalt in diesem Jahr bereits realisiert zu haben.

Aber in einem Derby zählt sicher nicht nur das!

Beiden Mannschaften kennen sich gut, kamen doch beide - zwar aus unterschiedlichen Klassen - gleichzeitig vor zwei Jahren in die SH-Liga. Im letzten Jahr behielt jede Mannschaft in ihrem Heimspiel die Oberhand (der MTV mit 22:19, der MSV mit 29:28). Wie geht es dieses Jahr aus? Der MTV hat seine Hausaufgaben in diesem Punkt gemacht. Mit einem deutlichen 25:14 brachte man der Mannschaft um Trainerin Moni Witt eine empfindliche Niederlage bei, wobei der MSV damals mit einem engen personellen Kader anreiste.

Die Rand-Itzehoer vollführten nach ihrer ersten Saison in der SH-Liga einen personellen Umbruch, studien- bzw. berufsbedingt verzeichnete Moni Witt Abgänge von gleich mehreren Leistungsträgern. Sie stand so vor der schweren Aufgabe, für die neue Saison eine konkurrenzfähige Truppe aus dem Boden zu stampfen. Dies gelang ihr - für nicht wenige überraschend - gut! 5:3 Punkte aus den ersten vier Spielen katapultierte die Mannschaft in das obere Drittel der Tabelle. Gleich mehrere verletzungsbedingte Ausfälle ließen den tollen Start aber Makulatur werden. Zu Weihnachten fand man sich mit 5:17 Punkten im Tabellenkeller wieder. Das Team gab sich aber nie auf, kämpfte in jedem Spiel bis zum Umfallen und wurde am ersten Rückspieltag gegen die HSG Kalkberg endlich dafür belohnt. Zu Hause gab es ein 23:17-Erfolg. Leider blieb der Sieg eine Eintagsfliege. Niederlagen gegen Slesvig IF und THW Kiel folgten und auch gegen den Tabellennachbarn Fockbek kam man nicht über ein 25:25 hinaus. Danach kassierte man erneut zwei hohe Niederlagen gegen Oeversee (35:20) und Lindewitt (28:18) ehe die Mannschaft sich wie Phoenix aus der Asche mit einem sensationellen 18:20 bei der Reserve aus Tarp zurückmeldete. Die rote Laterne wurde damit abgegeben und die HSG Kalkberg 06 (2 Punkte mehr bei einem Spiel mehr) kam in Schlagweite.  Aus dieser Konstellation heraus darf man sicher sein, dass alle Spielerinnen sich zerreissen würden, um diese Punkte im nächsten Spiel - dem Heimspiel gegen den MTV - einzufahren.

Damit reisen die Herzhornerinnen zumindest nicht als Favorit nach Münsterdorf, denn dafür zeigten die Damen aus dem kleinen Handballdorf in der Rückrunde nicht mehr die Qualität in ihren Spielen, die sie noch zur Hinrunde auf Platz zwei brachte. Somit erwartet der MTV ein hochspannendes Kreisderby mit entsprechend viel Publikum, also eine Atmosphäre, in der es gilt, dann Ruhe und Übersicht zu bewahren. Das ist denn auch die Marschrichtung, mit der man dort bestehen will.