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1.Herren, Kampfstarke von Thun-Mannen unterliegen Wift

12.02.2011

Mehr ist zur Zeit nicht drin! So ein recht frustrierter Herzhorner Coach Michael von Thun nach der 23:24 (10:12) Niederlage seiner Mannschaft. Die Handballer hatten die SG Wittorf/Neumünster zu Gast und mussten schmerzlich erfahren, dass sie ihre derzeitigen personellen Ausfälle einfach nicht kompensieren können. Gerade im Angriff ist das Fehlen von Malte und Stephan Hinrichs, Björn Dieckmann und Niklas Ranft nicht auszugleichen.

Doch so groß der Frust auf Seiten der Blau-Gelben auch war, umso größer war die Freude auf der Gegnerseite: „Wie haben hier glücklich gewonnen und sind natürlich hochzufrieden. Wir hatten eine gute Abwehr und geduldig unsere Angriffe gespielt“, freute sich Trainer Ralph Jürgensen nach dem Spiel. Auch wenn die Freude der Neumünsteraner sicherlich verständlich ist, bleibt festzustellen, dass die Mannschaft gegen eine ausreichend besetzte Gastgebermannschaft wahrscheinlich überhaupt keine Chance gehabt hätte.

Es entwickelte sich dann auch eine eher schwache Oberligapartie, in der sich Fehler in der Abwehr und viele technische Fehler sowie Fehlpässe häuften. Dennoch konnten die rund 300 Zuschauer am Ende recht zufrieden sein, denn die Begegnung war jederzeit spannend und wurde zum Ende hin hochdramatisch.

Die Herzhorner erwischten einen blitzschnellen Start und zwei Gegenstöße (Lasse Pingel und Jonas Meyn) brachten sie mit 2:0 in Führung. Doch lediglich in der Anfangsphase spielten die Hausherren noch souverän auf und bereits nach dem 3:3 in der 7. Minute kippte die Partie ein wenig zu Gunsten der SG. In der 5. brachte Arbnori Maxhera, der die Blau-Gelben nie wirklich sicher in Griff bekamen, seine Mannschaft mit 4:3 in Führung und lange Zeit entwickelte sich daraufhin eine Begegnung, in der die Gäste vorlegten und die Gastgeber egalisierten. Bereits früh zeigt sich bei den Blau-Gelben, dass sie im Angriff überhaupt nicht zu ihrer sonst so durchschlagskräftigen Form fanden. Immer wieder gingen ihre Abschlüsse am Tor vorbei oder blieben in der gegnerischen Abwehr hängen. So setzten sich die Wittorfer denn auch ab der 25. 9:7 ein wenig ab und Stefan Förster brachte die Gäste dann sogar mit 10:7 in Führung. Zwar verkürzte Kim Kardel, der in der ersten Halbzeit nur schwer in Schwung kam, auf 8:10, doch die Herzhorner Gegner erhöhten umgehend auf 11:8. Zwei Tore in Folge von Hendrik Meyn sorgten für das 10:11, doch zur Pause lag sein Team mit 10:12 hinten.

Die zweite Halbzeit verlief ähnlich wie die erste: Die Gäste blieben vorne, beide Mannschaften verzettelten sich in zerfahrenen Aktionen und besonders die Blau-Gelben ließen hochkarätige Chancen aus, mit denen sie die Partie leicht zu ihren Gunsten hätten kippen können. Auch wenn vieles bei den Hausherren an diesem Nachmittag nicht rund lief, sie steckten niemals auf und kämpften bis zu Ende. Auch bewahrten sie im Spiel stets die Ruhe und spulte ihr Spiel ab. „Wir haben heute am Limit gespielt,“ so denn auch Trainer Michael von Thun. Die Neumünsteraner setzten sich zwar schnell auf 14:11 ab, doch die Gastgeber hatten ihre Chancen und in der 42. traf Kim Kardel, der nun langsam aber sicher Fahrt aufnahm, zum 14:15 und alles war wieder offen. Die Partie verlief nun äußerst spannend, doch trotz der vielen sehr guten Chancen gelang der Herzhorner Ausgleich nicht. Immer „wenn er spürbar in der Luft lag“, gelang es den SGlern, sich erneut auf zwei Treffer abzusetzen, doch der Ausgleich war nur eine Frage der Zeit, denn die Blau-Gelben bekamen ein wenig Oberwasser. In der 58. verkürzte Kim Kardel mit einem Nachwurf beim Strafwurf auf 22:23 und dann wurde es ganz dramatisch. Die Herzhorner erkämpften sich den Ball erneut und dann Pech: In den Ausgleich durch Jonas Meyn folgte der Timeout-Pfiff und der Treffer zählte nicht. Es verbleiben nun noch 33 Sekunden, doch Lasse Pingel gelang das kaum noch erhoffte: Der 23:23 Ausgleich. Doch nur Sekunden später waren alle Hoffnungen zerstört. Statt jetzt hinten alles dich zu machen, kam der Neumünsteraner Christian Aust fast frei zum Wurf und erzielte den Sieg für die Gäste. Es folgten noch unschöne Szenen zehn Sekunden vor dem Abpfiff, denn Oliver Klenz verhinderte eine schnelle Mitte und sah „Rot“. Doch immerhin hatte er mit dieser, wenn auch unsportliche Aktion die letzten noch minimalen Hoffnungen der Herzhorner zerstört.

MTV Herzhorn: Thorsten Nagel, Jens Stüdemann (bei einem Siebenmeter) - Sven Hesse 1, Ludger Lüders, Jonas Meyn 5, Hendrik Meyn 5 Lasse Pingel 3, Kim Kardel 9/3, Marvin Trampenau, Ole Pauschert, Torben Ellerbrock

SG Wift: Gabriel, Hoffmann – Petersen, Maxhera 8, Klenz, Aust 3, Schulze- Hildebrandt, Döse, Reimann 5/4, Trede 2, Jüschke 1, Förster 5/1

Zuschauer: 350

Zeitstrafen: 6 (J.Meyn und Lüders je zweimal, Hesse und Kardel je einmal) : 5

Siebenmeter: 4/3 (Kardel scheitert an Hoffmann, trifft aber im Nachwurf) : 5/5

Besondere Vorkommnisse: Rote Karte für Oliver Klenz (SG Wift) wegen Verhinderung des Anwurf fünf Sekunden vor dem Ende

Schiedsrichter: Kamp/ Schmidt


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